Musik in Olper Kirchen

Chronik 2021

Live-Mitschnitt eines festlichen Konzertes zum Ende des Weihnachtsfestkreises in der St.-Clemens-Kirche in Drolshagen.

Vokalsextett „voicemade“ aus Leipzig kommt nach Olpe
Konzert „Ewigkeit“ in der St.-Martinus-Kirche

Es ist dem Verein „Musik in Olper Kirchen e. V.“ gelungen, das noch junge, aber dennoch sehr erfolgreiche Vokalensemble „voicemade“ aus Leipzig zu einem Konzert in Olpe zu verpflichten. Das A Cappella-Ensemble tritt am Sonntag, 31. Oktober 2021, um 17.00 Uhr in der St.-Martinus-Kirche auf.

 

Die Begeisterung für a-Cappella-Musik führte 2017 sechs junge Sängerinnen und Sänger zusammen. Geprägt durch die Breite der Leipziger Chorlandschaft, den Thomanerchor sowie die Hochschule für Musik und Theater “Felix Mendelssohn Bartholdy”, widmet sich das Ensemble einem bunten musikalischen Spektrum. Schwerpunkte der musikalischen Arbeit des Ensembles liegen dabei auf Werken des 20. und 21. Jahrhunderts sowie der Alten Musik. Mit breit gefächerten geistlichen Programmen gastiert voicemade regelmäßig in den Kirchen des Mitteldeutschen Raumes sowie auf Konzertreisen auch deutschlandweit. Zudem ist das Vokalsextett auch mit weltlich-beschwingtem Programm von Madrigalen der Renaissance bis hin zu Arrangements bekannter Popsongs der letzten Jahrzehnte sowohl in Konzerten als auch auf privaten Feiern, Tagungen und Empfängen gern gesehener Gast. Eine enge Zusammenarbeit verbindet das Ensemble mit dem Verein Netzwerk Alte Musik.

„Jauchzet dem Herrn alle Lande!“ Ganz in der Tradition des Leipziger Thomanerchores beginnt das Ensemble seine musikalische Reise mit Werken verschiedener Thomaskantoren – ewig dauernde Kompositionen, die dennoch beinahe vergessen wurden. Diese Ewigkeit richtet sich jedoch auch besonders in die Zukunft, und so folgen zwei Neukompositionen: “Ach Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn” unseres guten Freundes und “amarcord”lers Robert Pohlers (*1994) und „Von guten Mächten“ von Paul Heller (*1991). Nach dem zentralen Werk “O Herr, mache mich zum Werkzeug deines Friedens” von Kurt Hessenberg führt uns unsere Reise nun auch über die deutschen Grenzen hinaus, zunächst mit Werken der skandinavischen Musiktradition, dann einem „Vater unser“ des insbesondere für seine Opern bekannten Italieners Giuseppe Verdi sowie romantischen Werken aus Großbritannien. Nach einem kurzen Abstecher in die USA steht die Rückkehr aber unweigerlich bevor, und so schließt das Programm mit – wie sollte es anders sein – Johann Sebastian Bach.

 

Eintrittspreise: 12,00 Euro Normalpreis, Schüler, Studenten und Mitglieder des Fördervereins: 8,00 Euro

Karten-Vorverkauf: Geschäftsstelle Stadtmarketing & Kultur, Westfälische Straße 11, 57462 Olpe

 

Am Tag der Veranstaltung gelten die Bestimmungen der aktuell gültigen Corona-Schutzverordnung des Landes NRW. Vorbehaltlich zusätzlicher Maßnahmen berechtigt nur ein gültiger 3G-Nachweis zum Eintritt. Es gelten zudem die Hygiene-Regeln der Kirche St. Martinus. Die Anzahl der Plätze ist zurzeit auf 85 begrenzt.

Ensemble "voicemade" aus Leipzig

Zweites Cembalo-Konzert in der Pallotti-Kirche des WohnGuts Osterseifen

Dieter Moers versetzte Zuhörerinnen und Zuhörer in Begeisterung

Auch das zweite Konzert, das der Verein „Musik in Olper Kirchen e. V.“ in der Pallotti-Kirche anbieten konnte, war gut besucht. Ganz sicher gab es auch einen „Moers-Bonus“, da viele Musikbegeisterte ihren ehemaligen Chorleiter und Organisten wieder einmal live erleben wollten. Und der Dekanatsmusiker i. R. enttäuschte niemanden: Sein solistisches Spiel bot höchste Tastenkunst, reizte die Klangfülle der vier Register und zwei Manuale des Instrumentes souverän aus. Dieter Moers bot ein Lehrstück dafür, wie man Hörerinnen und Hörer gewinnt und musikalisch reich beschenkt.

Zu Beginn des Konzertes erklangen die Toccata D-Dur von Johann Adam Krieger (1634-1666) und die Ouvertüre D-Dur von Georg Friedrich Händel (1685-1759). Die beiden Werke zeigten beispielhaft, dass Cembaloklänge in der weltlichen Musik und auch im Bereich geistlicher Musik ihren Platz hatten. Dann folgten fünf Tänze aus der Zeit der Renaissance und des Barock. Thoinot Arbeaus (1519-1595) Pavane als der repräsentative Tanz der ausgehenden Renaissance schlechthin - feierlich, gemessen, fast immer in geraden Taktarten, eröffnete diesen Teil des Konzertes. Es folgten ein Menuett und eine Bourrée von Johann Sebastian Bach (1685-1750), dann eine Sarabande von Arcangelo Corelli (1653-1713) und eine Gavotte von Samuel Arnold (1740-1802). Dieter Moers stellte damit die wichtigsten höfischen Tänze vor und musizierte sie meisterhaft auf dem Cembalo.

Mit „Liedvariationen“ war der dritte Teil des Konzertes überschrieben. Es erklang der Choral „Werde munter, mein Gemüte“ von Johann Pachelbel (1653-1706) mit vier Variationen. Selbst Zuhörerinnen und Zuhörer mit musikalischen Grundkenntnissen staunten, dass mehrere Lieder der christlichen Kirchen auf diesen Choral zurückverfolgt werden können. DKM i. R. Dieter Moers spielte, sang, erklärte so beispielhaft, dass es eine Freude war zuzuhören.

Zwar befand sich unter den fast 90 Konzertbesucherinnen und Konzertbesuchern nur eine Maria, die an diesem Tag ihren Namenstag beging, aber sie hat sich sichtlich gefreut, dass der Lourdes-Gesang „Wunderbare Mutter“ erklang und dann noch das „Ave Maria“ von Johann Sebastian Bach (1685-1750) - Charles Gounod (1818-1893). Man hätte die sprichwörtliche Stecknadel fallen hören, so andächtig verfolgten alle die Darbietungen auf dem Cembalo. Als Nachspiel erklang dann Jeremiah Clarkes (1674-1707) „Marsch des Prinzen von Dänemark“. Dieses beliebte Musikstück wurde lange Zeit unter der Bezeichnung „Trumpet Voluntary“ fälschlicherweise Henry Purcell zugeschrieben.

Dieter Moers wurde mit langanhaltendem Beifall für seine bravourösen Vorträge bedacht. Beim Verlassen der Kirche gab ein Zuhörer noch folgende Zusammenfassung: „Besser hätte man die Freude an der Musik und ihre Hintergründe nicht vermitteln können. Bestnote für diese Stunde Musik!“

 

Foto oben: Günter Guth

Virtuoses Cembalospiel und hinreißender Sopran-Gesang in der Pallotti-Kirche

Dagmar und Jürgen Seufert begeistern Publikum im WohnGut Osterseifen

Fast 80 Zuhörerinnen und Zuhörer konnte Klaus-Günther Schmidt, Vorsitzender des Vereins „Musik in Olper Kirchen“, am Sonntag in der Pallotti-Kirche im WohnGut Osterseifen begrüßen. Mehr als die Hälfte der Gäste kam aus dem WohnGut selbst; weitere Interessierte von außerhalb durften die Kirche nach einer Corona-Kontrolle betreten, wenn sie genesen bzw. vollständig geimpft waren oder einen negativen Test vorweisen konnten.

Dekanatskirchenmusiker Dr. Jürgen Seufert eröffnete das Konzert mit Domenico Scarlattis "Sonate in F". Die musikalische Tempobezeichnung „Vivo“ (lebhaft, lebendig) setzte er brillant um und machte hörbar, was und wie mit solch einem Instrument musikalisch gezaubert werden kann. Dann folgte die Premiere mit Cembalo und Solo-Gesang. Wie würden die Klänge verschmelzen? Wie sollten die Lautstärken abgestimmt sein? Und dann überzeugte Dagmar Seufert mit einer klaren, überaus mozarttauglichen Sopran-Stimme und sang „Wie sanft, wie ruhig fühl' ich hier des Lebens Freuden ohne Sorgen!“ Ein wenig scherzhaft, fast kokettierend folgte „Die kleine Spinnerin“. Auch ein absoluter Hörgenuss, den Ehemann und musikalischer Partner Jürgen Seufert einfühlsam begleitete. Das „Wiegenlied“ sollte jedoch zum Höhepunkt am Schluss des Konzertes werden.

Am Cembalo erklang dann die „Sonata I in C" des fast vergessenen Komponisten Franz Xaver Schnitzer aus Süddeutschland. Es ist absolut lobenswert, dass Jürgen Seufert dieses Werk noch Olpe geholt hat.

Wunderschöne Cembalo-Klänge und Sopran-Gesang bot dann der nächste Teil mit J. S. Bachs Gesängen zu Georg Christian Schemellis Musicalischem Geang-Buch: „Liebes Herz, bedenke doch“, „Brunnquell aller Güter“, „Kommt, Seelen, dieser Tag“ und „Die güldene Sonne“.

Johann Christian Bachs "Sonata in F" leitete dann über zu "Willst du dein Herz mir schenken" von J. S. Bach und letztlich zu Georg Friedrich Händels "Largo" aus der Oper "Xerxes" (Rezitativ und Arie). Überzeugte die Sopranistin bisher schon mit kristallklaren Höhen und absolut sauberen Mittellagen folgten jetzt noch in einer für einen hohen Sopran ungewöhnlichen tiefen Lage einfühlsame Verse bei „Ombra mai fu“ (Nie war der Schatten eines Gewächses teurer, lieblicher und süßer.).

Dass auch Ludwig van Beethovens Musik bestens für das Cembalospiel geeignet ist, zeigte Jürgen Seufert mit Teilen aus dessen "Sonatine in D". Zum Ende des Konzerts erklang dann W. A. Mozarts Wiegenlied „Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein...“. Wunderschön interpretiert und am Cembalo meisterlich begleitet. Wie sagte doch ein Zuhörer: „Mozart ist wie ein kühler Trank für die durstige Seele.“ Recht hat er!

Vorankündigung: Am Sonntag, 12. September 2021, findet um 16.00 Uhr das nächste Cembalo-Konzert statt. Aufführungsort ist dann wieder die Pallotti-Kirche im WohnGut Osterseifen.

Dagmar und Dr. Jürgen Seufert am 12. August 2021 in der Pallotti-Kirche (Foto: Günter Guth)

Orgel ist Instrument des Jahres 2021

Den Platz des Instruments des Jahres nimmt ab 1.1.2021 die Orgel ein und löst damit ihre Vorgängerin, die Geige ab. Die Orgel gilt als Königin der Instrumente und ist das größte Musikinstrument der Welt. Seit 2017 sind Orgelmusik und Orgelbau durch die UNESCO als Immaterielles Kulturerbe anerkannt.

"Jede Orgel ist ein Unikat, weil sie einzig für den architektonischen Raum erbaut wird, in dem sie erklingen soll. Das für den Orgelbau und die Orgelmusik notwendige hochspezialisierte Wissen und die besonderen Fertigkeiten wurden von Handwerkern, Komponisten und Musikern über Jahrtausende entwickelt."
(Prof. Dr. Christoph Wulf, Deutsche UNESCO-Kommission)

Die Landesmusikräte küren seit 2008 jedes Jahr gemeinsam ein Instrument des Jahres. Jedes Bundesland beruft eigene Schirmherrinnen und Schirmherren und hat seine eigene Vorgehensweise, um das länderübergreifende Ziel zu erreichen: Neugier und Aufmerksamkeit auf die vielen Facetten der Orgel zu lenken.

Nähere länderspezifische Informationen erhalten Sie von den zuständigen Landesmusikräten.

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